Neue Perspektiven zur Wirtschaftlichkeit der Schweineleistung

Veröffentlicht am 31. März 2021

Neue Perspektiven zur Wirtschaftlichkeit der Schweineleistung

Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Schweinesektors umfasst zwei Faktoren: Ein Faktor ist der Erfolg des Sektors im Laufe der Zeit, und der Andere ist die Art und Weise, wie der Schweinesektor nachhaltig unter Beachtung sozialer und ökologischer Aspekte tätig ist. Nachhaltigkeit berücksichtigt nicht nur die Wirtschaftsleistung von heute, sondern auch die von morgen. Als Sektor müssen wir die verfügbaren Ressourcen effizienter nutzen. Wir müssen neue Wege finden, um derzeit nicht ausgeschöpfte Ressourcen zu optimieren und neue Ressourcen in die Schweineproduktion einzubeziehen.

Für eine nachhaltige und wirtschaftliche Schweineproduktion müssen ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte als Ganzes betrachtet werden. Treibhausgasemissionen und Landnutzung sind Umweltthemen, und Tiergesundheit und Tierschutz sind Gesellschaftsthemen. Im Idealfall befassen sich Nachhaltigkeitsinitiativen mit allen drei Aspekten. Eine Innovation, die sich nur auf die Verbesserung einer dieser Aspekte konzentriert, könnte nachteilige und unerwartete Folgen für die anderen haben. Dies kann die nachhaltige Gesamtleistung des Systems beeinträchtigen. Für Lösungen in der Schweinezucht, die wirtschaftlich rentabel, umweltverträglich und aus sozialer Sicht akzeptabel sind, sind alle drei Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Hendrix Genetics möchte den Weg zu einer wirtschaftlich nachhaltigeren Schweinefleischindustrie ebnen. Als weltweit führendes Unternehmen in der Schweinezucht wollen wir mit unserer Marke Hypor neue Maßstäbe bei der nachhaltigen Schweinezucht setzen.

Dieser Artikel widmet sich der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit des Schweinesektors, mit den offensichtlichen Indikatoren Umsatz, Kosten und Rentabilität. Dafür beleuchten wir die folgenden Aspekte:

  1. Steigerung der Effizienz
  2. Verbesserung der Produktivität
  3. Vermeidung von Verlusten

Steigerung der Effizienz

Genetischer Fortschritt konzentriert sich in erster Linie auf die schrittweise Steigerung der Effizienz mit dem Ziel einer rentablen Schweinefleischkette. Die Effizienz der Erzeugung von Schweinefleisch durch Sauen, Ferkel und Mastschweine ist die Grundlage unseres Hypor-Zuchtprogramms. Zunächst verbessern wir kontinuierlich die Futterverwertung der Sau, ein oft vergessener Bereich, der auf die unterschiedliche Genetik der Muttertierlinien zurückzuführen ist.

Neben einer Sau mit hervorragender Futterverwertung ist die Arbeitsleistung des Betriebs wichtig. Da Arbeitskräfte zunehmend Mangelware sind, sind ein ruhiges Verhalten, eine einfache Handhabung, eine hohe Absetzleistung und ein langes Fortpflanzungsleben einer Sau wichtige Faktoren für einen effizienten Betrieb. Vergeuden Sie die wertvolle Zeit Ihres Personals nicht mit Aufgaben, die die Sau selbst erledigen kann.

Unsere nachhaltige Anzahl funktioneller Zitzen: 4 x 4 = 16

Die Anzahl der Zitzen und ihre Position sind wichtig. Wir wollen insgesamt 16 Zitzen erreichen: 4 Paar Zitzen vor und 4 Paar Zitzen hinter dem Nabel. Die Anzahl der funktionsfähigen Zitzen soll der Anzahl der gesamt geborenen Ferkel entsprechen. Denn auf diese Weise lässt sich auf Ammensauen verzichten.

Ein weiterer Aspekt zur Steigerung der Effizienz sind die richtigen Eigenschaften der Sau, wie beispielsweise genügend Zitzen. In unseren Zuchtherden haben wir fast den Durchschnitt von 16 Zitzen erreicht – eine wichtige Zahl. Wenn jedem Ferkel eine funktionsfähige Zitze zur Verfügung steht, wird die Konkurrenz unter den Ferkeln um die Zitzen verringert. Dadurch sind keine Ammensauen mehr nötig. Zudem müssen die Muttertiere ihre Nachkommen mit hochwertigem Kolostrum und Milch versorgen können.

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Verbesserung der Produktivität

Die Produktivität wird normalerweise als das Verhältnis zwischen dem Output der Produktionsleistung und dem Input der Produktionsfaktoren definiert. Die Leistung bezieht sich nicht nur auf die Quantität, sondern auch die Qualität. . Qualität ist von Anfang an wichtig. Aus diesem Grund ist das Geburtsgewicht der Ferkel bei all unseren Produktlinien ein wichtiges Selektionsmerkmal. Heute erreichen unsere kommerziellen Ferkel ein durchschnittliches Geburtsgewicht von 1,5 kg. Das verbessert ihre Überlebensfähigkeit und ihr Wachstum bis hin zu einem vollwertigen Mastschwein maßgeblich und erhöht damit auch den Gewinn. Neben dem Geburtsgewicht haben wir einen größeren Selektionsdruck auf eine geringere Abweichung des Geburtsgewichts innerhalb eines Wurfs ausgelegt. Uniformität zahlt sich während der gesamten Phase – von der Geburt bis zur Mast – aus und ermöglicht mehr Zyklen pro Jahr und somit mehr zu vermarktende Schweine.

Unser Standard für ein nachhaltiges Ferkelgeburtsgewicht: 1,5 kg

Das Geburtsgewicht von Ferkeln beeinflusst bewiesenermaßen ihre Lebensleistung, wobei Ferkel mit höherem Geburtsgewicht mit größerer Wahrscheinlichkeit überleben und in kürzerer Zeit ihr Schlachtgewicht erreichen. Wir streben nach Ferkeln mit einem Geburtsgewicht von mehr als 1 kg.

Vermeidung von Verlusten

Die vielleicht offensichtlichste Quelle für finanziellen Erfolg ist die Vermeidung von Verlusten. Wir wollen verhindern, dass hochwertige Sauen für die Aufzucht von Ferkeln eingesetzt werden, die sie nicht selbst abgeferkelt haben. Dies sind eindeutig versteckte Kosten, die einen enormen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Nachhaltigkeit jedes einzelnen Schweineproduzenten und des gesamten Sektors haben. Die Verhinderung der Geburt von Ferkeln mit geringem Geburtsgewicht durch die genetische Selektion hilft. die Verschwendung von Futter, Arbeitskräften und Antibiotika so gering wie möglich zu halten. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass kleine Ferkel wesentlich mehr dieser Ressourcen benötigen. Dies ist ein Aspekt, bei dem wir einen klaren Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben. Auch das Überleben vor dem Absetzen, während der Abferkelung und in der Mast ist stark vom Geburtsgewicht abhängig. Wir wollen den Verlust von Tieren in jeder Phase vermeiden, der je nach Zeitpunkt unterschiedliche wirtschaftliche Folgen hat. Unser Maßstab für vollwertige Mastschweine liegt daher bei 95 %.

Standard: 95 % vollwertige Mastschweine

Vollwertige Mastschweine sind Tiere, die die Markt- und/oder Schlachtanforderungen mit dem angegebenen Zielgewicht (abhängig von der Region) erreichen oder überleben. Dies bedeutet, dass 95 % der Schweine im Abferkelstall das Schlachtgewicht erreichen müssen. Wir steuern auch auf eine Sterblichkeitsrate von 2 % während des Absetzens und 3 % während der Mast zu.

Nach all der in die Schweinezucht investierte Energie und die eingesetzten Ressourcen müssen wir das Endprodukt im Blick behalten. Die wirtschaftliche Rendite eines Schlachtkörpers wird je nach Region durch Ertrag, Tropfsaftverlust, Muskeldicke, Speckdicke sowie Menge und Qualität des Fleisches beeinflusst. Je mehr Schlachtkörper die Markt- oder Schlachtanforderungen erfüllen, desto höher die Wirtschaftlichkeit. Unser Ziel liegt bei 98 % vollwertigen Mastschweinen, die alle Marktanforderungen erfüllen. Dieser Wert variiert je nach Region, aber unsere Vatertierlinien besitzen Schlachtkörpereigenschaften, die für viele Märkte gut geeignet sind.

98 % der Schweine erfüllen die Marktanforderungskriterien

Wir wollen erreichen, dass 98 % der vollwertigen Mastschweine alle Marktanforderungskriterien erfüllen. Je nach Markt wird auf das Lebend- oder Schlachtkörpergewicht, die Muskel- oder Fettdicke, den Magerfleischanteil oder den Teilstückertrag Wert gelegt.

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist wichtig für den anhaltenden Erfolg des Schweinesektors. Er bietet eine solide Grundlage für verstärkte Investitionen in andere wichtige soziale und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte. Wir setzen neue Maßstäbe für die nachhaltige Schweinezucht und leisten somit unseren Beitrag für moderne Züchtungen für eine bessere Zukunft.

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