Neue Maßstäbe für die Schweinefleischindustrie – von einer ausgewogenen zu einer nachhaltigen Zucht

Veröffentlicht am 24. Februar 2021

Neue Maßstäbe für die Schweinefleischindustrie – von einer ausgewogenen zu einer nachhaltigen Zucht

Eine ausgewogene Zucht konzentriert sich auf einen ausgeglichenen Fortschritt verschiedener Merkmale mit dem Ziel, Rentabilität im gesamten System der Schweinefleischerzeugung zu erzielen. Diese Merkmale lassen sich in Fortpflanzungs- und Leistungsmerkmale unterteilen mit zunehmendem Fokus auf die Tiergesundheit und den Tierschutz in jüngster Zeit. Nachdem wir uns jahrzehntelang auf eine ausgewogene Zucht konzentriert haben, läuten wir nun eine neue Ära ein – die Ära einer nachhaltigen Zucht.

Der Fokus auf nachhaltige Zuchtziele ist eine größere Herausforderung, da wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte in den Vordergrund rücken. Hendrix Genetics möchte auf jeden Fall den Weg zu einer nachhaltigeren Schweinefleischindustrie ebnen. Als weltweit führendes Unternehmen wollen wir neue Standards für wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit setzen. Diese Entwicklung ist heutzutage wichtiger denn je.

Wirtschaftlichkeit als Antriebsfaktor

Die Wirtschaftlichkeit ist in jeder Produktionsphase als Antriebsfaktor für einen soliden Schweinefleischsektor sehr wichtig. Der genetische Fortschritt, den wir mit unseren Hypor Sauen, Ferkeln, Mastschweinen und Fleischerzeugnissen liefern wollen, bringt der gesamten Schweinefleischkette wirtschaftliche Vorteile. Unsere Zuchtphilosophie beginnt mit einer ausgeglichenen und pflegeleichten Sau mit ausgezeichneter Futterverwertung, die ihre Ferkel selber absetzen kann und sich durch ein längeres Reproduktionsleben auszeichnet. Gute Betriebsmitarbeiter sind Mangelware und sie sollten ihre wertvolle Zeit nicht mit Aufgaben verschwenden, die eine zur Eigenständigkeit gezüchtete Sau selbst erbringen kann. Eigenständigkeit bedeutet in diesem Fall eine Sau mit der richtigen Anzahl von Zitzen, die ihre Ferkel mit hochwertigem Kolostrum versorgen kann, damit sie stark und gesund heranwachsen.

Die Wirtschaftlichkeit spielt auch eine Rolle bei der Selektion von Ferkeln mit hohem Geburtsgewicht und geringen Abweichungen. Untersuchungen belegen, dass ein Ferkel mit einem Geburtsgewicht von 1,5 kg 121 % mehr Gewinn erbringt als ein 1 kg schweres Ferkel. Die Gründe darin liegen in seiner höheren Überlebensfähigkeit und seiner Wachstumsfähigkeit, die schlussendlich zu einem hochwertigeren Mastschwein beitragen. Dank der Zucht uniformer Mastschweine mit starkem Wachstum und nachhaltiger Futterverwertung in unseren Vater- und Mutterlinien zeichnet sich die gesamte Schweinefleischkette durch eine hohe Wertschöpfung aus – vom Absetzen bis zur Mast. Wir wollen aus allen Tiermerkmalen die perfekte Balance für hervorragende Schlachtkörpereigenschaften finden: Hoher Ertrag, geringer Tropfsaftverlust , die richtige Muskeldicke, Speckdicke und Fleisch mit der gewünschten Farbe und Marmorierung für jeden Markt.

Selektion für soziale Nachhaltigkeit

Dank der Selektion eigenständiger Tiere, die in allen Umgebungen gedeihen, setzen wir gleichzeitig neue Maßstäbe für die soziale Nachhaltigkeit. Tiere, die ohne Eingreifen oder Unterstützung auskommen, sind ein wertvoller Bestandteil der sozialen landwirtschaftlichen Entwicklung. Dazu zählen Sauen, die in jedem Haltungsystem eine hohe Leistung erbringen. In den kommenden Jahren werden wir auf ein System der freien Trächtigkeit und freien Abferkelung umsteigen, wo dieses Merkmal eine wichtige Rolle spielt.

Lebensfähige Ferkel mit höheren, uniformen Geburtsgewichten aus einem Wurf verfügen über eine höhere Überlebensrate. Eine geringere Anzahl leichter Ferkel sorgt für einen gleichmäßigen Wettbewerb um Zitzen und verringert somit die Notwendigkeit der Ferkelversorgung, des Wurfausgleichs und der Pflege kleiner Ferkel. All diese Faktoren führen zu glücklicheren und gesünderen Schweinen. Darüber hinaus erforschen wir neue Gentechnologien sowie Vision- und Sensortechnologien, um Tierbehandlungen wie Kastration und Kupieren der Schwänze überflüssig zu machen. Unser ultimatives Versprechen an den Verbraucher ist köstliches und nahrhaftes Schweinefleisch. Gleichzeitig verbessern wir unsere soziale Akzeptanz durch nachhaltige Zucht- und Haltungspraktiken.

Verbesserung unserer Umweltbilanz

Hendrix Genetics setzt ganz neue Maßstäbe bei ökologischer Nachhaltigkeit. Um die Umweltbilanz der Industrie zu verbessern, sind neuartige Bewertungskriterien wie die nachhaltige Futterverwertungsrate (SCR) ausschlaggebend. Bei der Futterverwertung geht es um mehr als nur die Berechnung des Futtervolumens im Vergleich mit dem Fleischvolumen. Zusätzlich zum genetischen Fortschritt bei der Futterverwertung müssen wir die Auswirkungen emissionsarmer Diäten und alternativer Inhaltsstoffe untersuchen. Beide Faktoren sind zum Lösen des Konflikts zwischen Lebensmitteln, Futtermitteln und Brennstoffen notwendig.

Die Verbesserung der Futterverwertung ist der effizienteste Weg, um die Umweltauswirkungen des Schweinefleischsektors zu verringern. Schweine gelten als einfache Esser, die das Potenzial haben, die Menge an Lebensmitteln, die im Abfall landet, zu reduzieren. Das Wegwerfen von Lebensmitteln und Nebenprodukten ist auch eine enorme Verschwendung der Ressourcen, wie Ackerland, Arbeit, Wasser und Nährstoffe, die in deren Anbau investiert wurden. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollten bei der Ermittlung der Futterverwertung auch die Umweltbelastungen einbezogen werden. Wir setzen uns daher für einen Wechsel zur SCR-Messung ein.

Wir läuten eine neue Ära ein. Neue Maßstäbe sind unser Beitrag für moderne Züchtungen für eine bessere Zukunft.

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