Selektion

Genomische Selektion

Hypor ist das erste Unternehmen, das die genomische Selektion in bestehende Schweinezuchtprogramme eingeführt hat. Wir haben das Tor zu einer genetischen Entwicklung geöffnet, die BLUP und ein besseres Verständnis in eine DNA-Zusammensetzung integriert.

Was ist genomische Selektion?

Unsere Hypor-Experten sind in der Lage, im Selektionsverfahren die genetische Veränderung innerhalb eines Wurfs zu nutzen. Durch die Verwendung von DNA-Informationen kann jedem einzelnen Tier schon von Geburt an sein eigener genetischer Wert zugewiesen werden – ein bedeutender Fortschritt in der Genetik. Großgroßeltern-Ferkel (GGP) eines Wurfs sind nun nicht länger anonyme Ferkel mit gleichem erwarteten Zuchtwert. Die zufällige Auswahl des besten Schweins oder eines durchschnittlichen Schweins wird nicht mehr gängige Praxis sein. In Zukunft werden die Schweine ihren eigenen genomischen Zuchtwert haben, der auf ihrem einzigarten Muster von DNA-Markern basiert. Anhand dieses genomischen Zuchtwerts lässt sich mit ziemlich hoher Genauigkeit vorhersagen, welchen Wert diese Schweinegene für die Zucht haben.

Hypor Peter

Die Theorie wird so in die Praxis umgesetzt, dass jeder Kunde das Höchstmaß an Leistungsfähigkeit und genetischem Fortschritt erhält.

Hypor Peter
Peter Derks
Manager of Selection and Breeding Coordination
Hypor drawing AI

BLUP

Im Bereich der Technologien, die innerhalb der Zucht angewandt wurden, lässt sich das 20. Jahrhundert in verschiedene Abschnitte unterteilen. Alles begann mit eigenen Messungen der Leistung und objektiven Merkmalen Anfang 1900. 1960 wurde die künstliche Besamung eingeführt und die ersten privaten Zuchtorganisationen starteten mit ihren professionellen Zuchtprogrammen.

In den Neunzigerjahren wurde die Umsetzung des BLUP-Index (Best Linear Unbiased Prediction) abgeschlossen, während gleichzeitig Computer zu einer Selbstverständlichkeit wurden. BLUP ermöglichte die Nutzung von Familieninformationen bei der Schätzung genetischer Werte – ein wichtiger Schritt für die Fortpflanzungsmerkmale. Mit der Fokussierung auf mehrere und nicht mehr nur einzelne Merkmale kam es auch zu einer Gegenüberstellung der Zucht von reinrassigen Linien und synthetischen Eberlinien. Ein großer Durchbruch war die Beseitigung der Stressanfälligkeit zur Verbesserung der Fleischqualität, der sogenannte Halothan-Test. Zwischen 2000 und 2010 wurde der BLUP-Index mit der Genmarkertechnologie kombiniert. Verschiedene funktionelle Gene und Marker werden in Genetikprogrammen verwendet. Die Genetikprogramme werden mit den endgültigen Produktinformationen der Schlachthäuser verknüpft.

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Abstammung, Handgeräte und Datenbank

Als primäre Basis des Programms der genetischen Verbesserung unterhält Hypor Nukleusbetriebe in Frankreich, Kanada und Spanien. In diesen Betrieben züchten wir unsere reinrassigen Linien. Wir führen zahlreiche Messungen durch und zeichnen die Informationen über unsere Tiere auf. Die Abstammung und die Merkmale der einzelnen Tiere liefern uns wichtige individuelle Informationen, wie Gewicht, Futterverwertung, Muskeldicke und Rückenfett.

Die Daten, die wir im Laufe der Jahre gesammelt haben, ermöglichen es uns, das genetische Potenzial eines bestimmten Tiers zu schätzen (Zuchtwert). Anhand dieser Zuchtwerte in Kombination mit den Körperbaubewertungen der einzelnen Tiere wählen wir die besten Tiere als Eltern für die nächste Generation aus. Unser Ziel ist es, die Leistung und den genetischen Wert der nächsten Generation zu steigern.

Mit Hilfe unserer Datenbank, Software und Handgeräte können wir genaue Informationen schneller erhalten.

CCPS und Tests

Zwischen 2000 und 2010 wurde CCPS (Kombinierte Kreuzungs- und Reinzucht-Selektion) eingeführt. Hiermit wird die Praxis bezeichnet, Informationen von reinrassigen und gekreuzten Nachkommen eines Ebers heranzuziehen, um sein genetisches Potenzial zu schätzen. Dahinter steht der Gedanke, dass das genetische Potenzial eines Individuums (Ebers), das für die Produktion reinrassiger Nachkommen in einer Nukleusumgebung eingesetzt wird, nicht unbedingt seinem Potenzial entspricht, wenn es für die Produktion gekreuzter Nachkommen eingesetzt wird. Die Begründung lautet somit, dass die Rangfolge von beispielsweise drei Ebern unterschiedlich sein kann, wenn sie im Rahmen der beiden verschiedenen Konfigurationen oder einer Kombination aus beiden bewertet werden. Um unser Wissen auf den neuesten Stand zu bringen und dieses täglich zu verbessern, führen wir ständig Tests durch.

Hypor drawing selection checkmark

Zuchtziele

Unser Ziel, Schweine zu produzieren, die unter jeglichen Bedingungen und zu geringsten Kosten für die Schweinefleischproduktion heranwachsen, können wir durch ausgewogene Zucht erreichen. Durch eine ausgewogene Zucht wird eine nachhaltige Gewinnoptimierung für die gesamte Wertschöpfungskette erzielt. Das Züchten von Schweinen ist komplex, da mehrere Merkmale überwacht werden und den möglichen Konfigurationen keine Grenzen gesetzt sind. Unserer Ansicht nach birgt es große Nachteile, sich lediglich auf ein oder wenige Merkmale zu konzentrieren. Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Merkmalen sind von größter Wichtigkeit, um die Rentabilität des gesamten Systems zu erhöhen.

Hypor selektiert nach mehreren wichtigen Merkmalen und kann bei vielen Zielen eine kontinuierliche Verbesserung vorweisen. Wir wollen die Gesamtleistung der Sauen und Endmast-Schweine verbessern, indem wir bei der Sau als auch bei ihren Ferkeln für Ausgewogenheit sorgen.

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