Gemeinsam besser: Partnerschaften als Schlüssel für Fortschritt in der Schweinegenetik

Veröffentlicht am 30. April 2019

Gemeinsam besser: Partnerschaften als Schlüssel für Fortschritt in der Schweinegenetik

Genau wie ein Strandspaziergang oder ein Candle-Light-Dinner funktioniert Forschung besser mit einem Partner. Angesichts des für den genetischen Fortschritt erforderlichen Aufwands an Zeit, Geld und Fachkenntnissen sind Zusammenschlüsse heutzutage entscheidend für den Erfolg in der Schweinefleischindustrie. Ob in Nordamerika oder Europa, bei Partnerschaften in der Privatwirtschaft, mit Universitäten, der Regierung oder einer Kombination daraus – die Zusammenarbeit verschafft Genetikunternehmen einen reichen Wissensschatz, um sowohl für die Produzenten als auch für die Verbraucher ein besseres Schwein zu produzieren.

Nordamerika

„Die meisten meiner Kollegen müssen sich stark auf die Verwaltung der Zuchtprogramme und die Bereitstellung der Genetik für die Kunden konzentrieren, so dass sie schlicht und einfach keine Zeit für Grundlagenforschung haben“, erläutert Dr. Patrick Charagu, leitender Genetiker bei Hypor. „Der Haken ist nur, dass es letzten Endes die Forschung ist, die neue Hilfsmittel oder Informationen für Zuchtprogramme und die Entwicklung besserer Produkte hervorbringt.“

Sodann läuft es auf die Frage hinaus, wie neues Wissen erlangt wird, das dazu beiträgt, den Fortschritt zu beschleunigen, und die Antwort lautet Zusammenarbeit.

„Wir sind derzeit an einigen Partnerschaften aktiv beteiligt“, so Dr. Charagu. „Hypor arbeitet seit vielen Jahren mit einigen Professoren an der Universität von Alberta (U of A) zusammen. Während dieser Zeit haben wir ihrer Einrichtung für angewandte Forschung kostenlose Genetik zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug haben sie uns an einigen ihrer Erkenntnisse teilhaben lassen, insbesondere was das Verständnis der Grundlagen für die Reproduktionsleistung angeht.“

Hypor gewinnt wertvolle Informationen über die reproduktiven Aspekte der Mutterlinien aus seiner Vereinbarung mit der U of A, in deren Rahmen grundlegende Fragen im Zusammenhang mit dem Geburtsgewicht der Schweine und der Fruchtbarkeit sowohl männlicher als auch weiblicher Tiere beleuchtet werden.

In den letzten Jahren hat das Unternehmen mit der U of A zudem an der Fleischqualität gearbeitet, ein weiteres entscheidendes Element für unsere Kunden. Dabei lernt Hypor mehr über die Funktionsweise von Genomik und Genmarkern und darüber, wie Genetik am besten in den Zuchtprogrammen eingesetzt wird, um die Fleischqualität zu verbessern.

Die Universität von Saskatchewan (U of S) in der benachbarten Provinz ist ein weiterer wertvoller Forschungspartner. Sie hat mit Hilfe des von Hypor bereitgestellten genetischen Materials Probleme im Zusammenhang mit Krankheiten und die Schwierigkeiten eines geringen Geburtsgewichts bei Ferkeln untersucht.

piglet tag

Hohe Einsätze

Vielleicht das beste Beispiel für die Zusammenarbeit mit mehreren Interessengruppen ist Hypors Arbeit mit PigGen Canada, einer gemeinnützigen Organisation, die aus zahlreichen Genetikunternehmen und Universitäten besteht. Ebenso wie Hypor konzentriert sich PigGen darauf, neue Möglichkeiten der Entwicklungen auf dem Gebiet der Genomik und Genetik zu nutzen. Zudem entwickelt die Organisation Strategien, um die kanadische Forschung im Bereich Schweinegenetik auf die Prioritäten der Schweinefleischindustrie auszurichten.

„Das Schöne an PigGen ist, das auf Fachwissen aus einer Vielzahl von Quellen zurückgegriffen wird: Genetikunternehmen und akademischen Einrichtungen, wie der U of A, der U of S, der Universität von Guelph, der Iowa State University und der Universität von Edinburgh. Unsere Beteiligung ist besonders hilfreich bei der Ermittlung und Entwicklung von Werkzeugen zur Verbesserung der Selektion nach Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, etwas, das enorme finanzielle Auswirkungen für die Produzenten haben kann und an Bedeutung gewinnt, da neue Bedrohungen durch Krankheiten auftreten.“

Als weiterer würdiger Forschungspartner hat sich die Regierung erwiesen, was durch die Zusammenarbeit von Hypor mit Agriculture and Agri-Food Canada (AAFC) belegt wird. In Quebec betreffen diese gemeinsamen Anstrengungen die Mutterlinien, wobei die Zusammensetzung der Sauenmilch und der Zusammenhang zwischen Magerkeit und Produktivität einer Sau untersucht werden.

Im Westen haben Hypor und AAFC in der Vergangenheit durch die Forschung am Lacombe Research and Development Centre (Alberta) gemeinsam daran gearbeitet, die Proteinablagerung bei Vor-/Endmastschweinen zu maximieren.

Nutzenorientierte Planung

Während Hypor seine Arbeit mit der Industrie, Universitäten und der Regierung fortsetzt und neue Möglichkeiten sucht, entscheidet es anhand eines Kriteriums, welche Partner und Projekte in Angriff genommen werden: Wird diese Forschung einen sinnvollen Nutzen für die Schweinefleischproduzenten haben?

„Wenn wir uns an Forschung beteiligen und uns neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aneignen, liefert uns das Wissen, das wir in unsere Zuchtprogramme einfließen lassen und nutzen können, um erstklassige Produkte herzustellen. Wenn wir beispielsweise die der Fleischqualität zugrunde liegende Genetik verstehen, können wir nach diesem Attribut selektieren, und sowohl das Fleischverarbeitungsunternehmen als auch der Verbraucher werden davon profitieren.“

Ebenso gilt, wenn das Unternehmen lernen kann, wie das geringe Geburtsgewicht, das mit größeren Würfen einhergeht, am besten eingedämmt werden kann, haben die Produzenten den Nutzen von weniger kleinen Ferkeln und Ställen, die einfacher zu managen sind.

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Immer wenn unsere Forschungspartnerschaften zu Ergebnissen führen, haben wir ein weiteres Werkzeug, das wir einsetzen können, um das Geschäftsergebnis unserer Kunden zu verbessern, und genau darauf kommt es an.

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Dr. Patrick Charagu
Senior Geneticist swine Hendrix Genetics

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