Stärkung der Gesundheitsziele in der Branche durch bessere Biosicherheit

Veröffentlicht am 15. Mai 2018

Stärkung der Gesundheitsziele in der Branche durch bessere Biosicherheit

Seit 2016 ist ein Kernteam bei Hendrix Genetics damit beschäftigt, die Biosicherheit weltweit auf eigenen und Kundenbetrieben zu verbessern. Wie können wir die Herausforderungen durch Krankheiten bei Geflügel und Schweinen angehen? Normalerweise heißt es, dass die genetische Resistenz vorangebracht werden muss. Heute ist von Dingen die Rede, die jeder tun kann: Verbesserung der Biosicherheit. 

Aktive Mitwirkung bei der Bekämpfung von Krankheiten

Zu den Krankheitsbedrohungen für Legehennen und Puten gehört die Vogelgrippe. Schweine werden ständig von den Seuchen ASP und PED bedroht. Während des Entwicklungsprozesses der globalen Standardarbeitsanweisungen wurden die vorhandenen Protokolle weltweit verglichen. Mit zentralisierten Protokollen, die für die einzelnen Tierarten entwickelt wurden, lassen sich die besten Standards einfacher gewährleisten. Es wird dazu beigetragen, das Engagement und die Begeisterung von Mitarbeitern und Auszubildenden zu verbessern. Gleichzeitig können sie in einer Reihe verschiedener Arten von Betrieben verglichen werden. Durch einen Leistungsvergleich werden die Fortschritte schneller erkennbar. Der gesamten Wertschöpfungskette des tierischen Proteins wird zu einer gesünderen und sichereren Umgebung für Menschen und Tiere verholfen. 

Haltungsbedingungen

Die Bekämpfung von Krankheiten ist schwierig. Keime verändern und entwickeln sich. Daher müssen unsere Betriebe in Zukunft zu 100 % mit dem Biosicherheitsprogramm, das wir einführen, übereinstimmen. Es muss in die Planung der Einrichtungen einfließen, und die Mitarbeiter müssen sämtliche Standardarbeitsanweisungen ganz genau kennen und beachten.

Möchten Sie wissen, was Sie tun können? Unsere Experten tauschen sich gerne bezüglich der Umsetzung in Ihrem Betrieb mit Ihnen aus.

Das Team

Wir haben mit Bart Stokvis, Projektleiter des Biosicherheitsprogramms für Legehennen, Wouter Deley, Projektleiter für Schweine, und Simon Mouchel, Projektleiter für Puten, gesprochen. Das Team konzentrierte sich auf die Fortschritte bei der Umsetzung des Programms, die Herausforderungen und mögliche künftige Biosicherheitsentwicklungen.

Hypor Wouter

Biosicherheitsfragen wurden früher erst am Ende der Planungsprojekte von Einrichtungen berücksichtigt, was nicht der beste Weg für die Einbindung der Protokolle war. Jetzt werde ich von Anfang an mit einbezogen, was das Bekenntnis unserer Unternehmensleitung zur Biosicherheit belegt und bedeutet, dass sie langfristig die beste Investition tätigen kann

Hypor Wouter
Wouter Deley
VET swine

Abbau von Unterschieden bei den Haltungsbedingungen

Die Haltungsbedingungen sind bei den verschiedenen Tierarten unterschiedlich. In der Schweinezucht ist Krankheitsprävention unsere einzige Option. Wenn es zu einem Ausbruch kommt, dürfen oder können (kein Impfstoff) wir nicht mehr impfen. Außerdem ist es nicht immer zulässig, die Tiere des betroffenen Betriebs zu töten. Der Gesundheitsstatus eines Betriebs, in dem sich eine Krankheit ausbreitet, wird herabgesetzt. Ein hoher Gesundheitsstatus der Herden sollte jedoch für unsere Kunden selbstverständlich sein. Anders ausgedrückt, das Ausmaß des Problems darf nicht das Endprodukt und die Leistung beeinträchtigen. Elterntiere haben immer denselben Gesundheitsstatus. Wir überwachen die Gesundheit der Herde und versuchen zu gewährleisten, dass ein hoher Gesundheitsstatus gewahrt wird. Das umgesetzte Biosicherheitsprogramm umfasst eine speziell konzipierte Schulung für unsere Mitarbeiter, die zusammen mit der Personalführung und unseren technischen Experten entwickelt wurde, so dass wir ihnen erläutern können, warum die Umsetzung der Standardarbeitsanweisungen wichtig ist, und sie dazu motivieren können, diese jeden Tag einzuhalten. Um eine maximale Wirksamkeit sicherzustellen, berücksichtigt das Schulungsprogramm Unterschiede in der nationalen Kultur.

Bart Stokvis colleague layers

Die ständige hohe Gefahr durch Krankheiten treibt weitere Verbesserungen in der Biosicherheit voran. Er regt unsere Mitarbeiter dazu an, über weitere Risiken nachzudenken und neue Lösungen zu finden

Bart Stokvis colleague layers
Bart Stokvis
VET Layers

Verbesserung durch Austausch aller Protokolle

Obgleich es viele Unterschiede in den Protokollen zwischen den verschiedenen Tierarten gibt, könnten die Zusammenarbeit und der Austausch von Ideen zu gemeinsamen Bereichen in Zukunft hilfreich sein. Ein Beispiel eines Bereichs, der für alle Arten gleichzeitig entwickelt werden könnte, sind die Protokolle zur Einstufung der Sauberkeit von Betrieben.

Aufnahme einer Reihe von Maßnahmen

Das Biosicherheitsprogramm für die einzelnen Tierarten umfasst bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen. Einige sind unverzichtbar, wie die Gewährleistung von Hand- und Fußschutz für Mitarbeiter, die mit Tieren arbeiten. Vor einigen Krankheiten kann man sich besser schützen als vor anderen. Bei verschiedenen Tierarten treten unterschiedliche Arten von Krankheitsbedrohungen auf.

Legehennen sind ständig durch die Vogelgrippe gefährdet, deren Erreger in der Umgebung vorkommen können. In Schulungen wird dies explizit deutlich gemacht, sodass die Mitarbeiter realisieren, wie wichtig die Einhaltung des Biosicherheitsprogramms wirklich ist. Bei Schweinen liegt das Hauptaugenmerk beim Tiertransport. Für den Transport von Schweinen würden wir in bessere Reinigungsverfahren für die Transportfahrzeuge investieren, wobei diese auf 60° bis 65° erwärmt werden, um Pathogene abzutöten. Momentan schreibt das Protokoll eine Desinfizierung und zwei Tage Schweinefreiheit vor, um sicherzustellen dass die Transportfahrzeuge pathogenfrei sind. Dadurch entstehen enorme Kosten. Mit der thermischen Reinigung könnten die Fahrzeuge ohne Unterbrechung eingesetzt werden. 

Künftige Herausforderungen

Nach der Umsetzung des Biosicherheitsprogramms und seiner Prüfung wird das Programm abgestimmt, um es weiter zu verbessern. Die Kontrolle von Krankheiten wird weiterhin eine Herausforderung bleiben.

Überdies können Änderungen im Bereich der Tiergesundheit, wie die zunehmende Regulierung des Einsatzes von Antibiotika, der Einfluss von verbraucherorientierten Marktentwicklungen auf die Biosicherheit sowie die Nachfrage nach Geflügel und Schweinen aus Freilandhaltung, zwar das Tierwohl verbessern, wirken sich aber auf die Biosicherheit aus.

Bei Puten könnten Innovationen aus der chemischen Industrie dazu beitragen, ein umweltfreundlicheres Reinigungsmittel zu finden, das Pathogene noch wirksamer bekämpft. Dies wäre für unsere Mitarbeiter, die in den Betrieben arbeiten, und für unsere Tiere besser und gesünder.

Da die Freilandhaltung immer beliebter wird, entsteht für kommerziell gehaltene Bestände in der Nähe dieser Betriebe ein neues Problem, das in das Biosicherheitsprogramm aufgenommen werden muss.

Simon Mouchel

Die Zusammenarbeit mit Freilanderzeugern ist unbedingt erforderlich, um eine Möglichkeit zur Einbeziehung der Freilandhaltung in dem Gebiet zu entwickeln. Unser Ziel ist eine wirksame Krankheitsbekämpfung, und wir wollen unseren Kunden dabei helfen, Wege zu finden, um dies zu erreichen

Simon Mouchel
Simon Mouchel
VET Turkeys

Als wichtiger Teil der kontinuierlichen Entwicklung unseres Unternehmens wird das Biosicherheitsprogramm für alle Tierarten in unterschiedlichen Betrieben umgesetzt werden. Es wird regelmäßig geprüft und abgestimmt, um zur Verbesserung unserer Biosicherheit und der unserer Kunden beizutragen. Die entwickelten Standardarbeitsanweisungen von Hendrix Genetics sind bereits höher, als die nationalen Anforderungen in den einzelnen Ländern vorschreiben.

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